Bist du auch schon auf die Idee gekommen zu hinterfragen, warum du tust, was du tust? Hast du deine Gedanken, Handlungen, Entscheidungen je hinterfragt? Ich habe damit angefangen, nachdem mir manche Situationen immer wieder mit unterschiedlichen Gesichtern und in neuen Verpackungen begegnet sind. Irgendwann war dann der Zeitpunkt gekommen, an dem ich diese Situationen näher betrachtet habe und vor allem meine Reaktionen darauf. Mich interessierte, wie wir unsere Entscheidungen treffen.
Warum begegnet mir diese Situation immer wieder? Möchte ich mich weiter als Opfer fühlen oder ist es jetzt genug? Welchen Anteil hatte ich daran und wie hätte ich das abwenden können? Warum reagiere ich in ein und derselben Situation immer gleich? Was hat mich bewogen, diese Entscheidung zu treffen, deren Auswirkungen mir nicht gefallen?
Wenn du dir die Zeit dafür nimmst und ehrlich mit dir selbst bist, findest du die Antworten auf diese Fragen. Meine Überlegungen gingen aber weiter: Welchen grundlegenden Auslöser gab es? Welche Überzeugung machte ich mir daraus zu Eigen, um immer wieder in die gleichen Situationen zu geraten?
„A single Moment can change your Life“, hieß es vor einigen Jahren in einem Werbespot von Priscilla Presley. Das habe ich immer wieder zu spüren bekommen. Eine falsche Entscheidung, ändert dein Leben. Eine richtige auch. Gibt es das? Richtige und falsche Entscheidungen? Ich glaube mittlerweile, dass jede Entscheidung dich weiterbringt. Auch die Entscheidung, die dir als falsch erscheint, enthüllt im Nachhinein ihren Wert. Ob du es nun wahrhaben willst oder nicht, sie gehörte in dem Moment zu deiner Entwicklung. Du solltest diese Entscheidungen aber nicht einfach so abhaken, sondern deine Lehren daraus ziehen, um für ähnliche zukünftige Entscheidungen gewappnet zu sein.
Die eine richtige Entscheidung
Warum gibt es nicht die eine richtige Entscheidung? Ich glaube, die eine richtige Entscheidung ist die, die du jetzt triffst, denn sie bringt dich in jedem Fall weiter und gehört zu deinem Wachstum. Woher kommt dann die Unsicherheit beim Entscheidungen treffen? Ein Grund ist sicherlich, dass du nicht nur eine Entscheidung für etwas triffst, sondern auch immer gegen etwas. Außerdem hast du Angst vor der Kritik anderer oder davor, von einer falschen Entscheidung in negativer Weise eingeholt zu werden. Tieferliegende Gründe für Entscheidungen sind entweder Angst oder Bequemlichkeit.
Auch denkst du womöglich, du hättest die freie Wahl bei deinen Entscheidungen, wenn du nur genügend Fakten sammelst und ein, zwei Nächte darüber schläfst. Auch dein Verhalten betreffend, bist du der Meinung, dieses jederzeit frei und selbst bestimmt wählen zu können. Dabei verhältst du dich wahrscheinlich häufig auf eine Art und Weise, die du eigentlich gar nicht willst. Du wirst wütend beim Streit mit dem Partner und mutierst zum Kleinkind, wenn du kritisiert wirst und bist der Meinung dich verteidigen zu müssen. Du bist ungeduldig mit deinen Kindern, und flippst aus, wenn wieder so ein Sonntagsfahrer vor dir her fährt.
Warum reagierst du in manchen Situationen wie fremdgesteuert? Welche Mechanismen laufen da unbewusst ab? Wieso tauchen immer wieder diese Stimmen aus dem Untergrund auf, die sich einmischen und für Verunsicherung sorgen?
Entscheidende Erfahrungen
Wenn du als Kind gelernt hast, dass du nichts wert bist, dass du nichts zu sagen hast, dass deine Wünsche nicht relevant sind, dass andere etwas erreichen können, du aber nicht, dass du zu warten hast, bis du dran bin, dass du verlassen und allein bist, dass du etwas tun muss, um geliebt zu werden, ohne Aussicht auf Erfolg, musst du dich nicht wundern, wenn du immer wieder Situationen in deinem Leben begegnest, die dich daran erinnern. Sie sind dir einfach bekannt und du springe förmlich darauf an.
Wenn entsprechende Sätze einem Kind immer wieder mit großer Heftigkeit oder gar Aggression entgegen geschleudert werden, verfällt es oftmals in einen Erstarrungsmodus. Es macht, was von ihm verlangt wird und hat so die Hoffnung, vor weiteren Angriffen geschützt zu sein. Was das mit dem Selbstwert eines Kindes macht, lässt sich leicht ausmalen, gerade in einer Zeit, in der es dem sowieso nichts entgegenzusetzen hat. Wir reden hier von Mikrotraumatisierungen.
Wenn du dann als Erwachsener ähnliche Situationen erlebst, wirst du automatisch in die Gefühlswelt deines kindlichen Erlebens katapultiert, völlig unbewusst. Und so reagierst du dann auch. Völlig fremdgesteuert. So, wie du es eigentlich nicht willst. Und weil du es nicht anders weißt, hältst du deine Verhaltensweisen für deinen Charakter. So bist du eben. Du brauchst dich dann nicht zu wundern, wenn du Partner anziehe, die dich einfach schlecht behandeln, der Erfolg im Beruf ausbleibt, oder an einem gewissen Punkt hängenbleibt oder dir das Geld durch die Finger rinnt. Es sind die wunden Punkte in dir, die angeschaut und geheilt werden wollen.
Erfahrungen und Erinnerungen beeinflussen unsere Entscheidungen
Sämtliche Erfahrungen und Erinnerungen, die du im Laufe deines Lebens gesammelt hast, sind in deinem Unterbewusstsein gespeichert. Daraus schöpft die Intuition, die sich bei anstehenden Entscheidungen zuerst meldet und dich entweder warnt oder dir Mut macht. Bei einer intuitiven Entscheidung brauchst du keine Vielzahl an Informationen, sondern entscheidest spontan aus dem Gefühl. Gefühle können also dein rationales Denken beeinflussen und dich intuitiv entscheiden und handeln lassen.
Das ist nicht grundsätzlich gut. Wie viele intuitive Entscheidungen, die Euphorie auslösten, sorgten im Nachhinein für ein Fiasko? „Hör auf dein Herz“, bekommt man oftmals empfohlen. Ich bin da mittlerweile skeptisch. Es ging zu oft schief. Ich höre also auf mein Herz und frage nochmal nach. In dem Fall meinen Verstand. Ich glaube, das Herz ist ein schlechter Ratgeber, wenn der Verstand außen vor gelassen wird. Umgekehrt aber auch. Nur im Team sind die beiden stark und führen zu guten Entscheidungen.
Hörst du deine innere Stimme? Diese kleine Stimme in dir, die sich bei jeder Entscheidung Gehör verschaffen will, oder interessieren dich nur Zahlen, Daten, Fakten? Ich war, was das betrifft, lange Zeit sehr sehr schwerhörig. Als ich meine innere Schwerhörigkeit überwunden hatte, spürte ich mehr und mehr das Reden Gottes in mir, neben all den Erinnerungen und Erfahrungen, die sich meldeten. Ich lauschte, fragte nach, wartete, ließ mich auf einen Dialog mit Gott ein und bekam Antworten. Selten habe ich mich so sicher geführt gefühlt, wie in der darauf folgenden Zeit. Und manchmal werde ich auch heute Wege geführt, die mir nicht gefallen, die mir Angst machen, die mir Entscheidungen abverlangen, die schwer sind, aber sein müssen, um mich weiterzuentwickeln.
Raus aus der Entscheidungsblockade
Wie ist nun eine Veränderung möglich? Wie durchbrichst du diese automatisch ablaufenden Muster? Beginne damit, die alten Überzeugungen aufzuspüren. Eine nach der anderen. Beobachte dich selbst in gewissen Situationen. Notiere dir sofort die entsprechenden Auslöser, wenn du sie bemerkst. Nach einiger Zeit wirst du eine ganze Liste von auslösenden Sätzen und Situationen haben, die du dann bearbeiten kannst.
Nimm dir dazu die entsprechenden Sätze mit den dahinter liegenden Überzeugungen vor und lege fest, welche du davon behalten willst, weil sie hilfreich sind und weil du dich mit ihnen identifizieren kannst. Anschließend nimmst du dir die überholten und destruktiven Überzeugungen vor und wandelst diese Sätze in einer Art und Weise um, dass sie zu hilfreichen und konstruktiven Helfern in deinem Leben werden. Du wirst sehen, dass du mit der entsprechenden Übung zu Überzeugungen gelangst, die dir dienlich sind und deine Entscheidungsfähigkeit fördern.
Um mit den vielen schwierigen Entscheidungen nicht alleine da stehen zu müssen, empfehle ich dir, bei all deinen Entscheidungen Gott mit ins Boot zu nehmen. Er lenkt dein Leben sowieso und hat das letzte Wort. Er spricht zu dir und versucht dir durch deine innere Stimme Hinweise zu geben. Du kannst sein Reden natürlich zur Seite schieben. Nach meiner Erfahrung heißt das aber auch, schmerzhafte Umwege gehen zu müssen. Wende dich bei einer anstehenden Entscheidung im Gebet an ihn. Gib ab und vertraue wie König David aus dem Alten Testament darauf, dass Gottes Antwort zum richtigen Zeitpunkt kommt. Wenige Entscheidungen müssen sofort getroffen werden. Mache etwas anderes, bis sich die Antwort zeigt und erfahre, wie entspannend es sein kann, abgeben zu dürfen und zu vertrauen.
So durchbrichst du alte Verhaltensweisen und löst hinderliche Überzeugungen auf. Du musst nicht alles alleine schaffen. Wenn du die König-David-Methode kennenlernen willst, dann kontaktiere mich.