Am Wochenende habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was genau die innere Stimme ist und von wo innen sie eigentlich kommt.
Die innere Stimme ist diese kleine Stimme die zu uns spricht, wenn wir Entscheidungen zu treffen haben oder wir vor Herausforderungen stehen. Sie versucht immer, sich Gehör zu verschaffen. Sie hat uns so viel zu sagen und wir überhören sie so gerne oder schenken ihr keinen Glauben. Dabei kennt sie den besten Weg für uns.
Wenn wir gestresst und unglücklich sind, ist das schon mal ein sicheres Zeichen dafür, dass wir nicht auf unsere innere Stimme hören.
Meine innere Stimme war immer da
Sie hat immer versucht sich bemerkbar zu machen. Was allerdings nur teilweise funktioniert hat. Mir ist durchaus aufgefallen, dass, wenn ich auf meine innere Stimme gehört und danach gehandelt habe, das grundsätzlich gut ausgegangen ist. Allerdings habe ich dieser kleinen Stimme nicht immer geglaubt.
Vielleicht kennst du das: Du stehst vor einer Entscheidung. Diese kleine Stimme gibt dir einen Hinweis, aber ein zweifelnder Gedanke funkt dir prompt dazwischen. Er sagt Dinge wie: Was ist wenn du es anders machst? Was ist wenn es doch nicht funktioniert? Das kann doch gar nicht sein. Ich möchte das aber so. Das passt so gut in mein Konzept, dass muss funktionieren…. In solchen Fällen stelle ich mir immer ein kleines nerviges Männchen in meinem Hirn vor, das wirklich mies gelaunt ist. Irgendetwas rumpelstilzchenmäßiges. Man kann auch sagen Satan, der Angst und Zweifel in dir sät und bestimmt nicht dein Bestes im Sinn hat.
Du schiebst also die innere Stimme beiseite …
… und entscheidest dich anders, wie man es von dir erwartet, wie es alle machen – und zack ist es passiert. Diese Entscheidung stellt sich früher oder später als falsch heraus. Oft mit fiesen Folgen. Nachher ist man immer schlauer, sagt man. Ja genau, wenn man vorher nicht auf seine innere Stimme hört.
Ich habe also meiner inneren Stimme immer wieder misstraut. Habe mir im Geiste mit beiden Händen die Ohren zugehalten, weil ich nicht hören wollte, was sie mir zu sagen hatte. Nach und nach wurde diese innere Stimme immer leiser und ich immer verwirrter. Ich stellte fest, dass an einem bestimmten Punkt in meinem Leben immer wieder Blockaden auftauchten. In allen Bereichen. Ich konnte nicht erkennen warum. Kein Buch, das ich las, konnte mir helfen, diese Blockaden zu erkennen und zu beseitigen.
In der Zeit wurde ich auf ein Seminar aufmerksam, in dem es unter anderem darum ging Blockaden zu erkennen und auflösen und den Zugang zur Intuition finden. Diese beiden Stichworte waren ausschlaggebend für eine Wende in meinem Leben. Aber anders als erwartet.
Der inneren Stimme Raum geben
Ich lernte wieder auf die innere Stimme zu hören und ihr vor allen Dingen zu vertrauen. Was nicht heißt, dass man den Verstand vollkommen ausschaltet. Der Verstand ist, nachdem die innere Stimme zu Wort gekommen ist, für die Ausarbeitung der Details zuständig.
Ich lernte bewusster und aufmerksamer durch die Welt zu gehen, Dinge anders wahrzunehmen, meine Sichtweise bewusst zu verändern, mich auch mal in die Schuhe des anderen zu stellen. Es ist ein cooles Gefühl, sich selbst dabei zu beobachten.
Voraussetzung dafür ist, dass man Stille lieben lernt und sich Zeit für sich nimmt.
Das kann ein Spaziergang im Wald sein, während ich ganz bewusst alles um mich herum wahrnehme und mich nicht von meinen Gedanken, Problemen und To-do-Listen davontragen lasse. Ich bleibe ganz bei mir und nehme wahr, was ich sehe, fühle und was da in mir passiert.
Bei allem, was mir begegnet, halte ich inne und horche in mich hinein. Oh, ein unangenehmer Brief – Was macht das mit mir? – Welche Gefühle kommen da hoch? – Und warum? Bringen mich diese Gefühle gerade weiter? Ein unangenehmer Brief ist erst einmal nur ein Brief – nichts weiter. Eine unangenehme Situation ist zuerst einmal nur eine Situation. Eine Bedeutung bekommt dies nur durch die Bedeutung, die ich diesem Brief oder dieser Situation gebe.
Der Schlüssel zur inneren Stimme
Alle Seminare, Tipps und Erfahrungen haben auf der Suche nach dem Schlüssel zur inneren Stimme einen Beitrag geleistet. Gefunden habe ich den Schlüssel Jahre später hier:
Ich entdeckte, dass es Gottes Stimme in meinem Inneren ist, die versucht, mir den Weg zu weisen.
„Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz. Mit meinem Geist erfülle ich euch, damit ihr nach meinen Weisungen lebt, meine Gebote achtet und sie befolgt.“ Hesekiel 36,26-27
„Und kommt ihr vom richtigen Weg ab, so hört ihr hinter euch seine Stimme: „Halt, dies ist der Weg, den ihr einschlagen sollt!“ Jesaja 30, 21
„Gottes Stimme bringt uns immer wieder zurück auf den richtigen Weg. Gott will und wird mit uns zum Ziel kommen. Auch wenn wir manchmal durch Zeiten der Dürre, Fragen, Zweifel und der Orientierungslosigkeit gehen müssen, ist Gott auf unserer Seite und hat uns verheißen, dass wir mit ihm zusammen das Ziel erreichen werden! Darum ermutige ich dich, suche diese Stimme immer wieder, hör auf sie und schenke ihr Gewicht in deinem Leben. So wirst du immer wieder den richtigen Weg finden und den nächsten Schritt in deinem Leben erkennen.
Die Stimme Gottes wird auch dir immer wieder deinen nächsten Schritt zeigen. Gehe ihn, auch wenn es im Moment keinen Sinn macht. Gott sieht immer weiter und weiß, was für uns das Beste ist. Darum dürfen wir ihm ruhig immer wieder unser Leben, unsere Zukunft und unsere Sehnsüchte anvertrauen und tun, was er uns aufs Herz legt. Ich wünsche dir gerade heute einen Tag, an dem du erleben kannst, wie die Stimme Gottes dich leiten und führen wird, zu neuen Orten des Segen Gottes!“ Leo Bigger, ICF Zürich