Die Herausforderung, die eigene Berufung im Leben zu finden und zu erfüllen, ist vielleicht unsere wichtigste Aufgabe. Warum neigen wir nur so sehr dazu, das Leben eines anderen zu leben, statt unser eigenes? Das kommt daher, weil wir meinen, wir hätten nicht alles, was wir bräuchten, um Erfolg zu haben.
Aus irgendeinem Grund meinen wir, dass jeder andere im Leben bekommen hat, was er braucht, wir aber nicht. Wir glauben, dass wir Mitläufer sind und nicht unabhängig, kreativ und mutig. Wir glauben, dass wir auf eingefahrenen Wegen gehen müssten, den Fußstapfen anderer folgen, statt uns eigene Wege zu bahnen.
Gott gab uns allen die Ressourcen, die wir brauchen, um zu vollbringen, was wir in unserem Leben werden sollen. Wir brauchen vielleicht eine Ausbildung, Informationen und Geld. Aber dies sind nicht die entscheidenden Punkte, um unsere Berufung leben zu können. Das, was die meisten Menschen abhält, ist der fehlende Glaube daran, dass Gott in der Lage und Willens ist, ihnen zu helfen, die Herzenswünsche zu erfüllen, die er ihnen ins Herz gelegt hat. Es gibt kein erhabeneres Gefühl auf der Welt, als herauszufinden, wozu wir hier sind und das nach außen tragen zu können.
Den Weg zu Deiner Berufung annehmen
Die Erfahrungen, die jeder Mensch in seinem Leben macht, sind einzigartig. Wenn wir aufmerksam sind, entdecken wir, dass unsere Lebensreise immer mehr von unserer einzigartigen Identität enthüllt. Dein bisheriges Leben hat dich zu der bestimmten Art Mensch werden lassen, der du heute bist. Die Art, wie du auf ein Ereignis, eine Begegnung oder Erfahrung reagierst zeigt dir, wo du stehst. Nimm es an und lerne daraus.
„Du bist kein Zufall, der in einer Welt ohne Sinn und Zweck herumtreibt. Du bist ein Teil von Gottes Schöpfungsplan, was bedeutet, dass dein Leben Sinn und Zweck hat. Gottes Absicht für dein Leben wird durch einen Plan erreicht, der mit der Zeit zum Vorschein kommt. Jeder Tag deines Lebens fügt etwas zu deiner Fähigkeit hinzu, Gottes Ziel für Dein Leben zu erreichen. Vielleicht musst du die Augen des Glaubens weiter öffnen, um zu sehen, wie Gott vor hat, seine Absicht für dein Leben zu erreichen.“ (Geh in deinen eigenen Schuhen, Robert Anthony Schuller)
Wie praktisch wäre es doch, wenn wir unseren Namen bei Google eingeben könnten und erhielten eine Gebrauchsanleitung für unser Leben. Wie erhalten wir nun statt dessen einen Überblick und halten ihn als Beleg vor uns hin? Indem wir uns die Zeit nehmen, ihn selber zu erstellen. Und das tun wir durch Gebet und Meditation, Nachsinnen, Forschen und Planen, Auswertung unseres bisherigen Lebens und Beratung mit denjenigen, denen wir vertrauen. Leider nehmen wir uns nur selten die Zeit, dies zu tun. Folglich wissen wir nicht, wohin wir unterwegs sind.
Der Weg ist das Ziel
Und dann geraten wir auf Abwege. Doch nachdem wir falsch abgebogen sind, sehen wir Dinge, die wir sonst niemals gesehen hätten. „Umwege erweitern die Ortskenntnis“. Alle Ereignisse des Lebens gestalten unsere Identität. Unsere Herausforderung besteht darin, zu lernen, Gottes Stimme in uns zu hören und ihr zu folgen. Genieße die Reise bis du dein Ziel erreicht hast, egal wie lange „bis“ dauert.
Es ist also nicht die Frage, ob man Erfolg haben wird, sondern wann es soweit ist. Glaube daran, dass du eine vielgestaltige Person bist, die sich in jede Person verwandeln kann, die du sein möchtest – mit Gottes Hilfe.
Auf Umwegen zu meiner Berufung
Ich habe eine Menge Umwege und Abwege entlang des Wege mitgenommen, durchaus verbunden mit großen Schmerzen. Schließlich habe ich gelernt Gottes Stimme zu hören und ihr zu vertrauen. Letzteres ist richtig schwer, wenn man seinen Lebensunterhalt bestreiten muss und Unwägbarkeiten den Weg kreuzen, denen man sich annehmen muss. Noch bin ich nicht am Ziel. Doch meine größte Freude ist es, aus meinen Erfahrungen anderen Menschen helfen zu können, ihren persönlichen Weg zu finden und zu gehen. Zu beobachten, wie sie Mut schöpfen und aufblühen und aus der Starre in Bewegung geraten, erfüllt mich zutiefst.
Hier ist der Weg zu deiner wahren Berufung. Willst du ihn gehen?